Käfer

Die wahre Naturwissenschaft schließt sowohl den Unglauben wie den Aberglauben aus.

Rhön-Gymnasium Bad Neustadt - Fachbereiche Biologie - Chemie - NuT

WICHTIG - Informationsveranstaltung zur Zweigwahl der 7. Klassen am 28.02.2024 um 19.00 Uhr - WICHTIG!

Kurz vor dem Ausfliegen

Bei der Fütterung

Brütender Altvogel

Auf dem Pausenhof bzw. den Bäumen auf dem Sportplatz wird das Spektrum der brütenden Arten aktuell (2017) um Blaumeise, Rotkehlchen, Star, Kleiber, Grünfink, Girlitz, Grauschnäpper und evtl. Stieglitz und Birkenzeisig erweitert.
Das Gebäude des Gymnasiums ist aber nicht nur Brutplatz für Vogelarten, sondern kann auch anderweitig genutzt werden. Wiederholt wurden Haussperlinge, Bachstelzen und auch Hausrotschwänze bei der Übernachtung am Gebäude festgestellt. Besonders der Sportplatz wird von Spechten (Bunt-, Grünspecht), Krähenvögeln (Raben- und Saatkrähe, Dohlen), Drosseln (Amsel, Wacholder-, Rot-, Singdrossel), Staren und anderen Singvögeln zur Nahrungssuche aufgesucht. Mehrere Male berichteten Schüler 2017, dass ein Graureiher sich auf Sportplatz niedergelassen hatte. Der mit Abstand seltenste Gast war 2012 ein Baumfalke, der in der Abenddämmerung erfolglos Jagd auf die aus dem Gebäude des Rhön-Gymnasiums ausfliegenden Breitflügel-Fledermäuse machte. Diese Fledermäuse besitzen (noch) eine ihrer wenigen Wochenstuben (Fortpflanzungsquartier) in Unterfranken am Gebäude des Gymnasiums. Aktuell nutzen sie nur noch den B-Bau, die bereits sanierten Gebäudeteile werden trotz entsprechender Maßnahmen von diesen nächtlichen Jägern nicht mehr angenommen. Andere Fledermausarten (Wasser- und Zwergfledermaus) haben ebenfalls durch die Sanierung ihre Quartiere verloren, scheinen aber zumindest in Einzelfällen die angebotenen Nischen in der Fassade des Gymnasiums zu nutzen.
Zurück zur Vogelwelt: In der weiteren Umgebung des Gymnasiums kommen weitere Arten als Brutvögel hinzu. So brüten an der Brend Wasseramsel und Gebirgsstelze. Die bachbegleitende Vegetation hat im Zuge der Hochwasserfreilegung stark gelitten, sodass eine ganze Reihe von kleineren Singvogelarten, die im Englischen als „little brown jobs“ bezeichnet werden, derzeit nicht beobachtet werden können, so z.B. Fitis und Zilpzalp, Mönchs- und Gartengrasmücke, Zaunkönig, Heckenbraunelle u.a. Die englische Bezeichnung bezieht sich auf das mehr oder weniger bräunliche Aussehen dieser Arten, die optisch relativ schwer zu bestimmen hat und daher eine Herausforderung für den Beobachter darstellen. Am Gesang sind diese Arten in der Regel leichter zu unterscheiden.
In der Parkanlage brüten neben einigen der schon genannten Arten auch seltene Höhlenbrüter, die teilweise von den dort angebrachten Nistkästen profitieren, so der Gartenrotschwanz und der Wendehals, ein seltener Vertreter der Spechte (2015).
Auch botanisch bietet das Schulgelände interessante Arten, hier soll allerdings nur darauf auf eine Beobachtung im Rahmen der Umgestaltung des Innenhofes hingewiesen werden. Während einer Umbaupause im Frühjahr 2016 konnten innerhalb von 15 Minuten 21 blühende Pflanzenarten im Innenhof festgestellt werden. Die Rasenflächen glichen einem Blütenmeer …

Das Rhön-Gymnasium ist nicht nur  „Lebensraum“ von Hausmeistern, Sekretärinnen, Schülern und Lehrern. Auch Tiere und Pflanzen nutzen, in den meisten Fällen unbemerkt, das Gebäude selbst oder die umgebenden Strukturen. Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll lediglich einen kurzen Überblick über Beobachtungen der letzten zehn Jahre geben. Dabei brachte die Sanierung des Gebäudes teilweise auch Veränderungen mit sich.
Am auffälligsten, und daher auch von Schülern immer wieder registriert sind Vogelarten, die direkt am Gebäude oder im Innenhof brüten. Vor der Sanierung brüteten Haussperlinge, Hausrotschwänze, Bachstelzen und Kohlmeisen direkt am Gebäude in kleinen Nischen oder Hohlräumen bzw. in Rolladenkästen. Hausrotschwanz und Bachstelze brüteten vermutlich auch 2017 noch am Gebäude. Im Innenhof kommen auf den damals noch vorhandenen Bäumen Amsel, Ringeltaube und Wacholderdrossel dazu. Aktuell finden die genannten Arten keine Brutmöglichkeit mehr, es fehlen größere Bäume oder Büsche. Im Jahr 2013 bzw. 2014 entdeckten Schüler sehr späte Bruten (im Oktober bzw. November) der Ringeltaube in einer Kornelkirsche im Innenhof. 2016 nutze ein Türkentaubenpaar das Fensterbrett Richtung Innenhof (vor A 230) als Brutplatz (s. Abbildung). Der Brutplatz war so auffällig, dass den Tauben und ihrem Nachwuchs Namen gegeben wurden. Favoriten für die Taufe der Jungtauben waren Henriette und Magerethe.

Was kreucht und fleucht am Rhön-Gymnasium –  Von Nischenbrütern, Wochenstuben und „little brown jobs“